Trennung überwinden
- brigit

- 11. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Okt.

Eine Trennung ist ein sehr einschneidendes Erlebnis. Wir spüren Gefühle von Machtlosigkeit, unsagbarer Trauer, Wut und Hilflosigkeit. Eine Welt bricht zusammen und uns wird der Boden unter den Füssen weggezogen. Wir fühlen uns so allein und umhüllt von Schmerz. Jeder Mensch erlebt dieses Gefühl mindestens einmal im Leben. Manche Trennungen bahnen sich über längere Zeit an, andere treffen einen ganz plötzlich. Meistens haben sie aber gemeinsam, dass wir in ein tiefes Loch fallen und Angst haben nie mehr herauszukommen.
Eine Trennung hinterlässt eine Wunde auf emotionaler Ebene. Meistens ist anfangs eine Vorstellung der Zukunft ohne den anderen kaum vorstellbar. Auch ein Neuanfang scheint in weiter Ferne und fast unmöglich. Wir Menschen sind soziale Wesen und sind auf zwischenmenschliche Beziehungen angewiesen. Egal, ob diese Beziehungen romantischer, freundschaftlicher oder familiärer Natur sind. Wir brauchen Bindung, Liebe und Zuneigung und wir brauchen einander.
Ein weiterer Grund für unser Leiden ist, dass wir nach einer Trennung unter Selbstzweifeln, Zukunftsängsten, Ablehnung und Ängsten vor dem Alleinsein leiden. Es ist oft nicht allein der Verlust der Person, welcher uns zu schaffen macht, sondern auch all unsere Wünsche und Zukunftspläne, die sich in Luft auflösen. Auch unser Alltag verändert sich, gewohnte Abläufe und Routinen verändern sich. Nichts ist mehr so, wie es war. Wir fühlen uns in unserer seelischen Existenz bedroht. Der Schmerz kann verschieden stark ausfallen, je nachdem wie die Trennung abgelaufen ist und wer sich von wem getrennt hat. Jedoch muss der schmerzhafte Prozess der Verarbeitung von beiden Seiten durchlebt werden.
Natürlich kann eine Trennung auch befreiend sein, wenn wir aus einer toxischen Beziehung kommen und eine riesige Entlastung erleben. Entscheidend ist auch wie lange eine Beziehung gedauert hat und wie intensiv die Beziehung war und wie nahe wir dem anderen Menschen gekommen sind. Wenn ein Vertrauensbruch stattgefunden hat, dann handelt es sich oft auch um eine weitere Verletzung, welche zum Verlustschmerz hinzukommt.
Auch die Person, die Schluss gemacht hat, kann von starken Schuldgefühlen geplagt sein, da diese der anderen Person keinen Schmerz zufügen wollte, dies aber unumgänglich ist. Für die Trennung gab es bestimmt gute Gründe und diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig gefällt. Es entsteht jedoch viel mehr Leid, wenn man sich trennen möchte und es nicht tut. Denn auf Dauer kann man nicht mehr das in die Beziehung hineingeben was sich der/die PartnerIn wünscht. Wichtig ist, sich fair zu verhalten.
Es gibt in der Wissenschaft das «Gebrochene-Herz-Syndrom», welches auch zu körperlichen Symptomen führen kann. Wie ein Gefühl der Enge in der Brust, Atemnot und die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen, welche zu Unausgeglichenheit und Kraftlosigkeit führen kann.
Trennungsschmerz verläuft selten linear, sondern in Phasen, welche sich überschneiden können und manchmal auch wiederholen (Schritte vorwärts und rückwärts). Im Durchschnitt dauert die Verarbeitung einer Trennung ein Jahr. Dies ist aber sehr individuell und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wichtig ist, sich nicht unter Druck zu setzen, geduldig mit sich selbst zu sein und sich so viel Zeit zu geben, wie benötigt wird.
Man spricht von den folgenden 7 Schmerzphasen:
Schock
Leugnen
Zorn und Wut
Trauer / Gefühlschaos
Akzeptanz
Neustart / Loslassen
Selbstfindung
Es kann helfen sich immer wieder zu fragen, in welcher Phase man gerade steckt, um den eigenen Prozess besser zu verstehen.


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